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Sprint 4 bei der Stereoplay

Haute Cuisine

Gerade haben wir das große Gedeck von Revival Audio gelobt, nun kommen die Franzosen mit einer Günstig-Serie daher. Von Sparflamme keine Spur, stattdessen echte Musizierkunst.
Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Erst vor einigen Monaten haben wir in unserer Ausgabe 04/23 die schmucken Kompaktboxen von Revival Audio vorgestellt -da erreicht uns schon das nächste Testpärchen. Aber in einer komplett anderen Optik. Über die Atalante 3 haben wir gejubelt. Nicht zuletzt angesichts der unfassbar hohen Verarbeitungsqualität. Jetzt folgt die Sprint 4 – eine Standbox, so ganz anders erdacht und gemacht. Statt feinem Holzfurnier gibt es hier Folie. Also eine Rolle rückwärts. Aber auch diese äuBere Erscheinung adelt den Hersteller. Das ist zwar nicht so charismatisch wie die Atalante-Serie, aber doch unangreifbar. Die Botschaft ist klar, hier will jemand das Wissen aus der Edel-Familie in einen erschwinglichen Bereich bringen. Das unterschreitet schon die Schwelle zum Kampfpreis.
Ein Minusgeschäft? 2.000 Euro ruft Revival Audio für die Sprint 4 auf. Das sind satte 600 Euro weniger als für die doch recht kleine Atalante 3. Hier wurde mehr Geld in die Technik gesteckt und dafür etwas am edlen Äußeren gespart. Schauen wir auf Daniel Emonts. Der ist das oberste Ohr und der Chefentwickler. Ohne die Story zu wiederholen, nur ganz kurz: Er hat bei Dynaudio Station gemacht und sich nun im Elsass niedergelassen. An seiner Seite agiert Jacky Lee, ein in vielen Branchen und auch global erfahrener junger Manager. Er hat familiäre Wurzeln in Taiwan und weiß, wie man mutig, aber auch preissensibel Lautsprecher bauen kann. Viele andere Firmen hätten auf eine Zusammenstellung aus Gewebe aus geschmolzenem Lavagestein. Ein höchst eigener Mix. Der aber großartig funktioniert. bestehenden Elementen vertraut. Doch Revival Audio entwickelt und fertigt seine Chassis selbst. Im Kern reichen zwei Treiber aus – ein starker Tief-/Mitteltöner mit mächtigem Hub und eine Gewebe-Kalotte für hohe Frequenzen. Da drängt sich wieder der Vergleich auf – mit genau dem gleichen Konzept hat Dynaudio seinen Siegeszug begonnen
Natürlich: Membranen aus Basaltschmelze.

Der Blick in die Tiefe lohnt. Im Wortsinn der Tief-/Mitteltöner setzt auf einen großformatigen Antrieb und einen dem Preisdiktat folgend aus Blech gefertigten, aber dennoch stabilen Korb. Die Membran sieht aus wie Kevlar, stimmt aber nicht. Hier verwenden die Franzosen aus verflüssigtem Lavagestein gewonnene Basaltfasern. Diese werden mit dicker Klebschicht und einer Filzschicht bedämpft eher konservativ wirkt dazu der Hochtöner. Eben eine Seidenkalotte, aber in einen aufwendig berechneten Waveguide gesetzt. Im Gegensatz zur geradlinigen Atalante-Serie, ist in der Sprintwelt der magnetisch haltende Vorsatz Pflicht, den großen wie dem kleinen Chassis wird dadurch eine Schallführung um die Membran gelegt. Revival Audio nennt es, Elytron“, während der Entwicklung berechnet, gemessen und gehört – also immer mit Front lauschen. Gut: Das Gewebe vor den Tief-/Mitteltönern lässt sich dennoch einzeln abnehmen für das Design haben sich die Mannen aus dem Elsass an ein Design-Büro in Paris gewandt. Zeitlos sollte es sein. Das Finish in Schwarz ist eher langweilig. Dunkle Walnuss und helle Eiche erfreuen hingegen jedes Auge und jeden Hörraum. Jetzt springt unsere Fantasie und unser Messlabor an. Nach welchen Prinzipien ist die Weiche konstruiert, wie werden die Chassis verbunden? Das ist ein 2,5-Wege- Aufbau, der untere 18-Zentimeter-Wand- ler macht den Bass, der obere Bass und Mitten. Ab 2,2 Kilohertz übernimmt der Hochtöner. Zugleich liegen zwei Bassreflex-Öffnungen im Rücken und ein spartanisches, aber gutes Single-Wiring-Terminal für die Lautsprecherkabel. Im rein technischen Fazit ist das ein schlaues Zusammentreffen aus alten Werten, einer etablierten Schaltung und eben hauseigener Ingenieurskunst. Spannend, da wird eine klare Zielgruppe angesprochen, die für überschaubares Geld und in einer kompakten Bauweise (106 Zentimeter in der Höhe) audiophile Werte und gute Musik erwartet. Die kleine Edel-Box Atalanta 3 haben wir noch im Ohr. Das war eher zurückgenommen, keine Show, zwar Auflösung. Aber nicht um den Preis von möglichem Stress. Die Sprint 4 folgt genau dieser Ästhetik, was zuerst für die Stringenz des Entwicklerteams spricht, es gibt offenbar ein hauseigenes Klangideal. Überaus gut gefiel uns die Harmonie zwischen den Chassis, das ist wirklich auf Bruchteile eines Kilohertzes abgestimmt, eine tolle Geschlossenheit, die wir sonst nur von Lautsprechern kennen, für die Hersteller gerne auch das Doppelte des Preises aufrufen. Als Klang- und Musiktipp seltsam, aber gut: Jeff Goldblum & The Mildred Snitzer Orchestra widmen sich dem Jazz. , Moon River* kennt natürlich jeder. Aber hier schleicht sich das Schlagzeug mit dem Besen an, der Filmstar bereitet das Fundament am Klavier mit trockenen Akkorden. Da braucht es einen präzisen Raum und genau den definiert die Sprint 4 meisterlich, das Saxofon klar halb-rechts, die Weite, die Definition der Einzelinstrumente. Dazu alles mit Leichtigkeit und eben Swing geliefert. Super!

Fazit:

Mit Ehrenzeichen möchten wir diesen Lautsprecher dekorieren. Hier wird Musik in den Raum gebracht – das ist keine selbstverständliche Gabe, auch bei weit teureren Lautsprechern nicht. Die
Franzosen lieben den Samt, die Eleganz, ein fetter Transistor-Verstärker? Den braucht es nicht. In diesem Heft porträtieren wir beispielsweise ein tolles Trio von Audiolab, das harmoniert toll, musikalisch wie preislich
Andreas Günther

Erstaunlich simpel, erstaunlich gut: Natürlich entwickelt Revival Audio auch seine Weichen selbst. Mehr noch – auch die Bauteile werden exklusiv gefertigt.

Absolute Spitzenklasse 59 Punkte
Preis/Leistung: sehr gut

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